Thomas Silberhorn, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, zu Besuch in der Bayerwaldkaserne.
Ein Minister-Besuch stand für diesen Sommer schon länger im Dienstplan beim Regener Panzergrenadierbataillon. Dann sorgte die Europa-Politik unerwartet auch im Verteidigungsministerium für personelle Rochaden. Und so war es weder Ministerin von der Leyen noch Ministerin Kramp-Karrenbauer, die Oberstleutnant Germar Lacher am Donnerstag in der Bayerwald-Kaserne begrüßen durfte, sondern der aus Bamberg stammende parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn. Er konnte mit der Aussage verblüffen, er sei erst tags zuvor eingestellt worden. Tatsächlich sind die parlamentarischen Staatssekretäre eng an den/die jeweilige Minister/in gebunden, weshalb der Bundestagsabgeordnete Silberhorn am Mittwoch zunächst von Ursula von der Leyen, Noch-Ministerin und künftige EU-Kommissionspräsidentin, entlassen wurde und wenige Stunden später von der neuen Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wieder eingestellt wurde. Ein solcher Übergang sei nicht selbstverständlich, betont Silberbauer bei seinem Besuch in Regen, um so mehr freue er sich, dass er in seinem Amt weitermachen dürfe. Damit lässt Silberhorn die Kabinetts-Politik auch schon wieder beiseite – schließlich will er in der Bayerwald-Kaserne die Fragen stellen, Eindrücke sammeln, Informationen und Wünsche mitnehmen nach Berlin. Der Bamberger, selbst ungedient („bin damals ausgemustert worden – das Knie“) tut das im Gespräch mit Bataillonskommandeur Lacher und dessen Offizieren, mit Vertrauensleuten und Soldaten. Und bei der Fahrzeug- und Waffenschau, die das Bataillon üblicherweise für Besucher aufbaut, haben Lacher und seine Soldaten wohl noch nicht oft derart kenntnisreiche Nachfragen erlebt. Hier wird vor allem am und im Schützenpanzer Puma gefachsimpelt, am neuen Haupt-Arbeitsgerät der Regener Grenadiere. Es trifft Silberhorn nicht unvorbereitet, dass er zum neuen High-Tech-Panzer neben reichlich Lob auch Tadel zu hören bekommt. Dass die Bildschirme im Panzer das Umfeld bisher nur in Schwarz-Weiß zeigen, die Bewaffnung noch nicht komplett ist, dass man bei Defekten mitunter schlecht an Ersatzteile kommt – das lässt sich der Staatssekretär gern nochmal von den Praktikern bestätigen. Und bleibt dabei: „Wir müssen jetzt auf den Hof damit.“ Kommandeur Lacher stimmt zu – es sei richtig, den Puma jetzt an die ersten Einheiten zu geben: „Noch fünf Jahre länger warten hätte nichts gebracht“. 56 Millionen Euro nimmt der Bund für weitere Verbesserungen in die Hand, „jetzt muss die Industrie liefern“, fordert Silberhorn. Voll des Lobes ist Kommandeur Lacher über die technische Ausstattung, die seine Leute dem Besucher zeigen können. „Kein Vergleich mehr zu vor 20 Jahren, als ich in die Bundeswehr eingetreten bin“, sagt Lacher, „wir sind damit jetzt an der Spitze des Heeres.“ Silberhorn spricht trotzdem am Waffen-Tisch die angeblichen Probleme mit verzogenen erhitzten Läufen an. „Ah, das Gewehr G 36 – brauchen wir ein neues oder nicht?“ fragt er. Ein Soldat stellt fest: „Wir hatten auch in afghanischer Hitze oder bei heftigem Schießen keine Probleme“. Begleitet wurde Staatssekretär Silberhorn bei seinem Besuch von MdB Alois Rainer, MdB Reinhard Brandl aus Ingolstadt, der Mitglied im Verteidigungsausschuss ist, von Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald und Landrätin Rita Röhrl. Oberst Hans-Jürgen Neubauer vom Baumanagment der Bundeswehr in München steuerte aktuelle Zahlen bei: Allein in den nächsten fünf Jahren werden am Standort Regen 32 Millionen Euro investiert, So wird etwa die Turnhalle neu gebaut.
Quelle: pnp.de