28 Jugendliche und junge Erwachsene, darunter neun Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren, haben am dreitägigen Edelweiß-Camp in der Regener Bayerwaldkaserne teilgenommen.
Nach einem Termin in den Pfingstferien und Anfang August war dies aufgrund der enormen Nachfrage bereits das dritte Camp in diesem Jahr.
Die Teilnehmer erwartete ein abwechslungsreiches und forderndes Programm. „Selber mitmachen und nicht nur anschauen“ war angesagt.
Gespannt erwartet wurden die Anreisenden von ihren „Ausbildungsleitern“, Oberfeldwebel Sabine Spannbauer und Thomas Morawitz.
Sprichwörtlich „greifbar“ war die Nervosität der jungen Teilnehmer bei der Begrüßung, doch die freudige Erwartung bei den Teilnehmern sowie die locker-positive Herangehensweise der eingeteilten Soldaten an die für sie ungewöhnlichen Aufgabe ließ das Eis beim Mittagessen sehr schnell schmelzen.
Bei der anschließenden „Einkleidung“ in der Bekleidungskammer wurden Jeans und T-Shirt gegen den Flecktarn-Anzug getauscht und einige Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. der Schlafsack empfangen. „Still gestanden!“ – „Rechts um!“ – „Im Gleichschritt!“ was diese Kommandos in der Praxis bedeuten, lernten die „Soldaten auf Zeit“ sehr schnell beim „Formaldienst“.
Mittels eines kurzen Einweisungsvortrages erläuterte Oberfeldwebel Sabine Spannbauer den aufmerksamen Teilnehmern, was sie in den folgenden drei Tagen erwartet und gab einen Einblick in die Ausrüstung und den Auftrag der Regener Panzergrenadiere. Nach dem Beziehen der Unterkünfte und dem ordnungsgemäßen Verstauen der empfangenen Ausrüstungsgegenstände im Spind, ging der erste Tag mit einer gemeinsamen Grillfeier zu Ende.
Den „Zapfenstreich“ (Licht aus –Bettruhe) lernten die jungen Teilnehmer um 22 Uhr kennen. Der Ausbildungstag am nächsten Morgen begann um 6 Uhr mit dem Wecken. Nach dem Frühstück konnten die Teilnehmer beim „Basis-Fitness-Test“ ihre körperliche Leistungsfähigkeit testen. Bei einem Kasernenrundgang lernten sie nicht nur die Ausbildungseinrichtungen der Bayerwaldkaserne kennen sondern konnten sich auch einen Einblick über die vielfältigen Aufgabenbereiche der Soldaten verschaffen.
So stellte der Abgesetzte Technische Zug der Luftwaffe die Dienstposten unter den Radarkuppeln auf dem Gr. Arber vor; im Sanitätsbereich bekamen sie einen Einblick in den Dienstalltag der Sanitätssoldaten; im Technischen Bereich beeindruckten vor allem die unterschiedlichsten Fahrzeuge des Bataillons, allen voran die Schützenpanzer Marder und Puma; einen kleinen Eindruck vom Leistungsspektrum der Instandsetzungssoldaten bekamen die Teilnehmer bei der Besichtigung der Instandsetzungshallen, wo trotz der Urlaubszeit kräftig gewerkelt wurde.
Am Nachmittag stand zunächst das „Überwinden der Hindernisbahn“ auf dem Dienstplan. Die Soldaten des Materialbewirtschaftungszuges machten es zunächst vor und dann durften die „jugendlichen Zeitsoldaten“ es selbst – unter der wachsamen Hilfestellung der Soldaten – versuchen. „Keiner muss – aber jeder kann es versuchen, sofern er sich strikt an die Anweisungen hält!“ stellte Oberfeldwebel Sabine Spannbauer unmissverständlich klar.
Alle hatten dabei viel Spaß und schafften die Hindernisse ohne größere Probleme. Anschließend ging es ins Gelände. Auf dem Standortübungsplatz wurde ein Biwak errichtet und mit der „Ausbildung“ begonnen. Zeltaufbau; bestimmen der Himmelsrichtung und Kartenkunde und die verschiedenen Möglichkeiten ein Feuer zu entfachen sorgten für reichlich Abwechslung. Wie „tarnen und täuschen“ perfekt funktioniert wurde ihnen anschaulich demonstriert. Der Busch war in Wirklichkeit gar kein Busch sondern ein Scharfschütze der 3. Kompanie, der sich völlig überraschend mitten unter den Teilnehmern bewegte.
Beim „sehen und hören bei Nacht“ lernten sie die verschiedensten Geräusche zu unterscheiden und erkannten, dass sich im Wind bewegende Zweige oftmals die individuelle Phantasie anregten. Nach einer sehr kurzen Nachtruhe ging es mit der feldmäßigen Hygiene, dem Frühstück und dem Rückbau des Lagers weiter und anschließend wieder zurück in die Kaserne. Ein Vortrag der Karriereberatung aus Deggendorf informierte über die vielfältigen Laufbahn- und Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr.
Einige wollten sie behalten, doch die Uniformen mussten wieder mit der Jeans und dem T-Shirts getauscht und alle Ausrüstungsgegenstände abgegeben werden. Zum Abschluss durften alle Teilnehmer in Form eines Fragebogens noch „Manöverkritik“ halten –selbstverständlich anonym. Dabei waren sich die Teilnehmer einig: „Abwechslungsreich;“ „Zeit war zu kurz;“ „wäre gerne länger geblieben;“ „die Ausbilder waren immer gut drauf und haben alle Fragen beantwortet;“ aber auch: „vielleicht eine Stunde später aufstehen“ sowie die Frage nach dem nächsten Edelweiß-Camp zeugten von einer gelungenen Veranstaltung.
Quelle: Hauf, Bundeswehr