Die Familienbetreuungsstelle des Panzergrenadierbataillons 112 organisierte bereits zum dritten Mal ein Ferienprogramm, das den Kindern viel Abwechslung, aber auch interessante Einblicke in verschiedene Lebensbereiche gab. Als attraktiver Arbeitgeber will die Bundeswehr familienfreundlicher werden und unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Dienst fördern. Schon 2012 wurde im Panzergrenadierbataillon 112 begonnen ein Kinderbetreuungssystem für Soldatenfamilien und zivile Angehörige des Standortes zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt worden ist. Ziel ist es, Betreuungslücken zu schließen. Eine Befragung der Bundeswehrangehörigen am Standort ergab, dass häufig in den Sommerferien Betreuungsbedarf besteht, da die Dauer der Schulferien den Urlaubsanspruch berufs- tätiger Eltern übersteigt, selbst wenn sie getrennt voneinander Urlaub nehmen.
Zudem ist es Soldatinnen und Soldaten aufgrund von Versetzung aus dem heimatlichen Umfeld heraus seltener möglich, sich auf ein intaktes soziales Umfeld abzustützen.
Dieses Jahr fand das Kinderferienprogramm in den letzten zwei Wochen der Sommerferien statt. Diese waren in Projektwochen eingeteilt, damit die Kinder viel Abwechslung, aber auch interessante Einblicke in verschiedene Lebensbereiche bekamen. Motto der ersten Woche: „Geschichte unserer Heimat“. Dazu eroberten wir mit Frau Gronkowski die Burgruine Weißenstein und das Fressende Haus, besichtigen den Glaswald und bastelten Schmuckkästchen und Haarband, sowie Ritterhelm und Schild. Mit einer Museumsrally erkundeten wir das Landwirtschaftsmuseum Regen und haben mit Waschbrett Wäsche gewaschen wie zu Uromas Zeiten. Im Keltendorf Gabreta wurde der keltische Alltag, Religion, Handwerk und Ernährung lebendig. Als Höhlenkinder erforschten wir die unterirdischen Gänge der Glasstadt Zwiesel und als Kristallsucher führten wir eine Exkursion zum Pfahl in Viechtach durch. Die Erlebnisbäuerin Christiane Zeintl stellte uns ihren Bauernhof unter dem Aspekt „Bauernhof im Wandel der Zeit“ vor. Die Kinder konnten Geschichte erleben und staunten über Butterfass, Dreschflegel und vieles mehr aus der Kinderzeit Ihrer (Ur-)Großeltern.
Die zweite Woche stand unter dem Motto „Sicher in die Schule“. Einen Tag verbrachten wir auf der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Regen und durften hinter die Kulissen schauen, die Atemschutzstrecke selber überwinden und mit der großen Drehleiter und dem Feuerwehrauto fahren. Auch die Polizeiinspektion Regen wurde besucht und nach Abnahme der Fingerabdrücke und Besichtigung der Arrestzelle mit den Kindern ein Fahrradtraining in der Bayerwald-Kaserne unter Leitung von Herrn Gröller durchgeführt. Höhepunkt der zweiten Ferienwoche war wieder einmal eine Übernachtung in der OHG mit Lagerfeuer, Stockbrot und Fackelwanderung.
Damit ein solches Programm zu günstigen Preisen angeboten werden kann, ist die enge Zusammenarbeit Vieler notwendig: Die Brücke 112, ein Förderverein des Panzergrenadierbataillons 112, übernahm wieder die Trägerschaft und schaffte damit die rechtlichen Voraussetzungen. Erarbeitet wurde es von Frau Carola Vornehm, Leiterin der Familienbetreuungsstelle Regen und selber Mutter von zwei Schulkindern, zusammen mit Herrn Tobias Krampe vom Bundeswehrdienstleistungszentrum Bogen, Sozialdienst Regen. Finanzielle Unterstützung kam vom Bundeswehrsozialwerk und der KAS. Und nicht zu vergessen: Die freiwilligen Betreuer, die von ihren eigentlichen Dienstgeschäften freigestellt wurden, um sich um die Kinder zu kümmern. Alle diese „Rädchen“ müssen ineinander greifen, um diese zweiwöchige Ferienbetreuung für 20 Kinder zu den regulären Tagesdienstzeiten von 7:00 Uhr bis 16:30 Uhr überhaupt erst zu ermöglichen. Das Kinderferienprogramm ist ein gelungenes Beispiel für Eigeninitiative und Engagement der Bayerwaldgrenadiere und aller Dienststellen am Standort Regen.