Grenadiere in Ritterrüstung

Militärhistorische Weiterbildung des Regener Offizierskorps

Regen. Mit einem Marsch starteten die Offiziere der Bayerwaldgrenadiere ihre historische Weiterbildung. Sie verließen die Kaserne auf den Standortübungsplatz in Richtung Seeweg, überquerten die Heubrücke des schwarzen Regen und begannen ihren Aufstieg durch Poschetsried. Nach etwa einer Stunde entdeckten sie bei schönstem Sommerwetter die malerische Burgruine Weißenstein 750 Meter hoch über der Kreisstadt Regen.

An diesem historischen Ort angekommen wurden sie durch Herrn Josef Niedermeier, 2. Vorsitzender des Vereins „Freunde der Burganlage Weißenstein“ und ehemaligen zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr Regen, herzlichst begrüßt und in ritterlicher Manier im Empfang genommen.

Zweiter Vorstandsvorsitzender Josef Niedermeier (links) führte die Bayerwaldgrenadiere durch die Burgruine Weißenstein. Rechts im Bild: Erster Vorstandsvorsitzender Boris Radlinger (Foto: Bundeswehr/Sageder).

Den Rittern der Neuzeit blieb nur eine kleine Verschnaufpause. In einer Führung zeigte und erklärte Herr Niedermeier in erstaunlicher Fachkenntnis die auf dem Quarzfelsen erbaute Anlage. Er führte die Grenadiere vom von Kunststücken geschmücktem Glaswald durch das „Fressende Haus“ bis hoch auf den Burgturm, der die Aufstiegsmühen mit einem wunderbaren, kilometerweiten Anblick über den Bayrischen Wald in alle Richtungen belohnt.

Wissbegieriges Interesse zeigten die Regener Soldatinnen und Soldaten bei der durch den Verein ausgestellten Rüstungs- und Waffenschau. Die Gastgeber zeigten und erklärten im Detail die Funktion und Nutzung des legendären Langbogens und die Arten und Wirkungsweise der dazugehörigen Pfeile. Hier wurden Parallelitäten zu den heutigen Scharfschützen erkannt. Aber auch Äxte und Schwerter durften probeweise geschwungen werden, sogar in voller Rittermontur. Dazu legten die Regener Grenadiere Kettenhemd, Schulter- und Brustpanzer, Eisenhandschuhe sowie den mittelalterlichen Helm an. Die Gastgeber ließen es sich natürlich nicht nehmen, in einem Rüstungstausch die moderne Schutzweste der heutigen Panzergrenadiere zu tragen.

Die Grenadiere tauschen ihre Schutzweste gegen die Rüstung des Ritters im Mittelalter (Foto: Bundeswehr).

Die Bayerwaldgrenadiere stehen in enger Bindung zu ihrer Heimat Regen. Fast überall in der Region trifft man auf ehemalige Kameradinnen und Kameraden und pflegt so die gegenseitige und herzliche Beziehung zueinander. Für die Soldatinnen und Soldaten war der Tag auf der Burgruine eine sehr lehrreiche Veranstaltung im Sinne der militärhistorischen Weiterbildung. Sie ist fest verankert im Bildungsauftrag der Bundeswehr und vermittelt Erkenntnisse über die historischen Wurzeln der Kämpfer. Das Panzergrenadierbataillon 112 freut sich deshalb auf ein baldiges Wiedersehen und das nächste Ritterspektakel auf der Burgruine Weißenstein.

 

Quelle und Foto: Bundeswehr

 

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