Hand in Hand mit der Rüstungsindustrie  

Das Panzergrenadierbataillon 112 aus Regen setzt für die stetige Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft ihrer Schützenpanzer Puma auf die Zusammenarbeit mit der Industrie.

 

Für die Einsatzbereitschaft der Landes- und Bündnisverteidigung sind die beim Panzergrenadierbataillon 112 beheimateten Schützenpanzer Puma in der VJTF-Version (Very High Readiness Joint Task Force) ein wichtiger Bestandteil. Die neueste Version des Schützenpanzers steht für die Schnelle Eingreiftruppe der NATO bereit und überzeugt durch modernste Technologien. Um die Einsatzbereitschaft dieses innovativen Panzers auf höchstem Niveau zu gewährleisten, ist die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der Rüstungsindustrie und der Bundeswehr entscheidend. Auf Initiative des Panzergrenadierbataillon 112 fand im November 2023 der erste Nutzerdialog mit Ingenieuren der Industrie am Standort Regen statt. Der direkte Austausch wurde zusätzlich durch die Projektleitung des BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) begleitet.

Seit Sommer 2023 verfügt jeder einzelne SPz Puma der Bayerwaldgrenadiere über ein Nutzertagebuch. Die Kommandanten, Richtschützen und Kraftfahrer der Schützenpanzer können in diese etwaige auftretende Schäden und Probleme dokumentieren. Der Verlauf der Schadensbehebung und der Instandsetzung werden lückenlos festgehalten und es kann immer nachvollzogen werden, durch wen der Schaden behoben werden konnte. Zusammen mit den Logbüchern, in welche jeder SPz Puma VJTF Daten dokumentiert, wird die Grundlage für die Gespräche geschaffen.

Für den ersten Nutzerdialog wurden vor allem die gesammelten Daten der zwanzig SPz Puma verwendet, die sich den gesamten Oktober 2023 auf dem Truppenübungsplatz Bergen befanden. Die 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillon 112 war als Teil des deutschen Gefechtsverbandes der VJTF an der Übung Wettiner Heide II beteiligt und trainierte komplexe Gefechtshandlungen im scharfen Schuss. Die Informationen aus den Logbüchern und den Nutzertagebüchern wurde am Ende des Truppenübungsplatzaufenthaltes der Rüstungsindustrie für interne Auswertungen zur Verfügung gestellt.

Beim Nutzerdialog in der Bayerwaldkaserne in Regen konnten sich anschließend die Ingenieure mit Kommandanten, Richtschützen, Kraftfahrern und dem technischen Personal der Panzergrenadiere austauschen. Während der gesamten Veranstaltung waren auch die Chefs der Kampfkompanien und der Kommandeur des Panzergrenadierbataillon 112, Herr Oberstleutnant Falko Dreher, anwesend. Für die Veranschaulichung und unmittelbare Darstellung der Probleme befand sich ständig ein Schützenpanzer vor Ort. Die Besatzungen schilderten Probleme und Ausfälle in den Themenfeldern Fahrgestell, Turm und Funkausstattung. Um Fehler genauer eingrenzen zu können, wurden seitens der Ingenieure detaillierte Fragen zur Fehlerentstehung und Fehlereingrenzung gestellt. Einige Probleme waren bereits bekannt und es konnte den Soldaten/innen bereits der Lösungsweg aufgezeigt werden. Auch ein angekündigtes Software-Update verspricht den Panzergrenadieren viele Lösungen für bekannte Fehler im System des Schützenpanzers. Zusätzlich wurden durch die Ingenieure der Rüstungsindustrie und der Projektleitung des BAAINBw verschiedene Hardwareanpassungen vorgestellt.

Bereits vor dem Nutzerdialog war es allen Involvierten klar, dass die bereits enge Zusammenarbeit weiter vertieft werden muss. Die Soldaten/innen des Panzergrenadierbataillon 112 sind gewillt, sich weiterhin intensiv mit den Vertretern der Industrie auszutauschen, um das System weiter zu verbessern. Bereits auf dem Truppenübungsplatz in Bergen waren Vertreter aus Industrie, aus dem Amt für Heeresentwicklung und aus der Projektleitung direkt vor Ort und konnten bei einem Schießen wertvolle Informationen und Erfahrungen sammeln.

Der Nutzerdialog am Standort Regen war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Durch die Vertreter aus der Rüstungsindustrie wurde betont, wie wichtig es sei, die gesammelten Informationen aus den Logbüchern und Nutzertagebüchern zu erhalten. So kann durch die stetige Auswertung von Fehlern auch die Einsatzbereitschaft der modernsten Schützenpanzer gewährleistet werden.

 

Quelle: PresseOffz, Bundeswehr

Fotos: Sageder, Bundeswehr

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