Kommandeur verleiht Einsatzmedaille posthum am Gedenktag 18. Februar

„Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ – Honoré de Balzac. Es gibt viele Sinnsprüche und Aphorismen über Trauer und Erinnerung. Für Soldatinnen und Soldaten und deren Angehörige haben diese häufig noch eine ganz besondere Bedeutung. Oft sind Gedanken an Tod und Verwundung sehr nah, gerade in Zeiten, in denen die Sicherheit und der Frieden in der Welt aus den Fugen zu geraten scheint.

Am 18. Februar gedenken die Bayerwaldgrenadiere traditionell den Gefallenen und Verstorbenen des Bataillons. 24 Namen waren es, die begleitet von einem Glockenschlag auf dem Gedenkplatz in der Bayerwaldkaserne in Regen verlesen wurden. Drei Kameraden sind am 18. Februar 2011 im ISAF-Einsatz in Afghanistan gefallen, das heißt, durch Feindeinwirkung zu Tode gekommen. Zwölf sind in der Geschichte des Bataillons in Ausübung des Dienstes verstorben – sei es durch Unfälle beim Schießen, beim Handgranatenwerfen, beim Rangieren mit gepanzerten Fahrzeugen, oder bei Verkehrsunfällen in Ausübung des Dienstes. Neun verstarben außerhalb des Dienstes durch Unfälle – alle 24 haben eines gemein: Sie gingen deutlich vor ihrer Zeit von dieser Welt.

Das Bataillon gedenkt jedoch nicht nur diesen 24. Über die Jahre sind viele Kameraden eines natürlichen Todes gestorben, oder durch Krankheit. Einer davon war Oberfeldwebel Martin Koblenz, der am diesjährigen 18. Februar vom Kommandeur der Bayerwaldgrenadiere, Oberstleutnant Falko Dreher, posthum mit einer besonderen Einsatzmedaille ausgezeichnet wurde.

Das Besondere ist, dass die Bundeswehr bisher nur Einsatzmedaillen für Einsätze verliehen hat, die länger als 30 Tage andauerten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stiftete nach der Evakuierungsoperation in Afghanistan 2021 eine neue Einsatzmedaille für Militärische Evakuierungsoperationen – kurz MilEvakOp. Rückwirkend kann diese nun auch für Evakuierungsoperationen wie Operation Pegasus (Libyen, 2011) und Operation Libelle (Albanien, 1997) verliehen werden.

Oberfeldwebel Martin Koblenz war 1997 als Unteroffizier und Panzerfaustschütze Teil der Operation Libelle gewesen. Mit ihm waren damals zahlreiche weitere Bayerwaldgrenadiere an dieser ersten Evakuierungsoperation der Bundeswehr beteiligt gewesen. Das Heer vergisst nicht – Daher überreichte der Kommandeur dem Bruder von Martin Koblenz zum Dank die Einsatzmedaille MilEvakOp. Denn wie auch für alle anderen Gefallenen und Verstorbenen des Bataillons gilt: Für ihre Angehörigen und Freunde, für ihre Kameradinnen und Kameraden leben jene, die von uns gegangen sind, ewig in der Erinnerung weiter.

Quelle: Bundeswehr

Foto: Sageder

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