Kommandoübergabe im Bataillon–Auf Oberstleutnant Michael Torger folgt Oberstleutnant Jan Mirko Schmidt

Regen. Was macht er denn jetzt, der Oberstleutnant Michael Torger? Der Kommandeur des Regener Panzergrenadierbataillons steht hinter dem Rednerpult auf dem Antreteplatz der Bayerwald-Kaserne. Vor ihm die Soldaten im Großen Dienstanzug, das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim, die Fahnenabordnung mit der Truppenfahne. Gerade hat er zu den Soldaten gesprochen. Davon, wie er die zwei Jahre als Kommandeur von rund 900 Soldaten in Regen genossen hat, dass ihm seine Untergebenen das Führen leicht gemacht hätten. Insbesondere die niederbayerische Mentalität hat den Berliner Torger (46) beeindruckt. Die beiden Wörter „Passt scho!“ würden diese charakterisieren. „Ich habe es genossen, Sie in unterschiedlichen Übungen, Vorhaben und im Einsatz zu führen“, sagte er zu „seinen“ Soldaten und bestätigte ihnen, dass sich der hohe Standard des Bataillons „durch Leistung und Professionalität hart erarbeitet werden muss“. Und dann, nach viel Dank und Lob und leichterWehmut in der Stimme, da dreht der scheidende Kommandeur das Rednerpult um und wendet sich an die Ehrengäste der Kommandoübergabe, mit sehr persönlichen Worten. „Hier in der Region trifft man, ganz einfach und kurz ausgedrückt, auf Land und Leute zum Gerne-Haben und zum Ins-Herz-Schließen“, meint er, bedankte sich bei allen, die „meiner Frau und mir offen und herzlich gegenübergetreten sind“. Seine Frau Heike war sichtlich gerührt und verdrückte ein paar Tränen, als das Heeresmusikkorps auf Wunsch Torgers das Stück „Pfiade, Servus, mach‘s guad“ intonierte und damit das strenge, militärische Zeremoniell auflockerte. „Mit Ihnen würde ich in jeden Einsatz und in jedes Gefecht gehen“, würdigte Torgers direkter Vorgesetzte, Brigadegeneral André Bodemann, den scheidenden Kommandeur. Und das war nicht nur so dahingesagt. „Das habe ich Ihnen auch schriftlich gegeben“, so der General, der berichtete, dass Torger einst als Kompaniechef sein Nachfolger war. Als Berliner hätte Torger gar nicht zur Bundeswehr gemusst, er meldete sich 1988 freiwillig zum Wehrdienst, trat als Wehrpflichtiger in das Panzergrenadierbataillon 92 in Munster ein. Zwei Mal führte ihn die Bundeswehr-Karriere nach Regen. Von 2005 bis 2010 war er im Bataillon, als Chef der 1. Kompanie und als stellvertretender Bataillonskommandeur, 2014 kam er als Bataillonskommandeur nochmal nach Regen. „Mit Ruhe und Charisma, aber auch mit Ecken und  anten“habe er das Bataillon geführt, so General Bodemann, der Torger auch bescheinigte: „Sie verlangen viel, aber nicht mehr als sie selbst leisten.“ Das habe er unter anderem im vergangenen Jahr gezeigt, als das komplette Bataillon in den Kosovo verlegt wurde, und Torger als Kommandeur des ORF-Bataillons inPrizren/Kosovo agierte. Wie immer habe das Regener Bataillon im Einsatz geglänzt. Ganz unbescheiden – wie es sonst nicht seine Art ist–hat Torger in seiner Ansprache gemeint: „Wenn militärisch über die Panzergrenadierbataillone des deutschen Heeres gesprochen wird, dann wird die ,Hausnummer‘ Abschied mit Perspektiv-Wechsel Kommandoübergabe im Bataillon–Auf Oberstleutnant Michael Torger folgt Oberstleutnant Jan Mirko Schmidt 112 stets anerkennen im Zusammenhang mit den Besten genannt.“ Torgers Nachfolger Jan Mirko Schmidt (41) stammt aus Landsberg, ist seit 1993 bei der Bundeswehr, ist studierter Bauingenieur, war als Zugführer, Kompaniechef und S4-Offizier schon im Nachbar-Panzergrenadierbataillon in Oberviechtach eingesetzt. Vor seinem Einsatz als Kommandeur in Regen war Schmidt Referent und stellvertretender Arbeitsbereichsleiter im Bundesverteidigungsministerium. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ist er bereits nach Regen gezogen. Seine erste große Aufgabe in Regen wird der Wechsel auf den neuen Schützenpanzer Puma sein, der den Marder ablöst. Gegenwärtig laufen schon die Schulungen. Nach dem militärischen Zeremoniell gab es noch einen Empfang im Mannschaftsspeisesaal, bei dem Bürgermeisterin Ilse Oswald Michael Torger noch die Regener Lilie für die Verdienste um die Stadt Regen verlieh und sich viele Wegbegleiter der vergangenen Jahre von Torger verabschiedeten.

Quelle pnp.de

 

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