Am vergangenen Freitag hat das Panzergrenadierbataillon 112 in Regen ein Quartalsabschlussantreten durchgeführt. Der Kommandeur der Bayerwaldgrenadiere, Oberstleutnant Falko Dreher, nutzte die Gelegenheit, um die aktuelle sicherheitspolitische Situation für seine Soldatinnen und Soldaten einzuordnen, Ehrungen und Beförderungen auszusprechen und einen altgedienten Kameraden in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden.
Zu Beginn des Appells ging Oberstleutnant Dreher zunächst auf die aktuellen Geschehnisse in Europa ein. Er stellte fest, dass sich die Bedrohungslage seit dem letzten Appell im Dezember wesentlich verändert habe. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der Schwerpunkt des Krieges auf den Landstreitkräften der beteiligten Parteien laste. Die NATO selber wurde bis jetzt nicht angegriffen. Ebenso liege derzeit kein konkreter Verlegebefehl für die Bayerwaldgrenadiere vor, jedoch werde sich unverändert auch auf diese Möglichkeit im Rahmen des Auftrags VJTF innerhalb der Nato Response Force vorbereitet. Das Panzergrenadierbataillon 112 hatte diesen Auftrag, er läuft von 2022 bis 2024, bereits vor Beginn des Krieges in der Ukraine inne. Aus diesem Grunde sollten sich alle Soldatinnen und Soldaten des Bataillons darauf einstellen, dass ein Einsatz jederzeit kommen könnte. Seine konkrete Erwartung an die Frauen und Männer: „Stellen sie sich darauf ein und bereiten sie sich geistig darauf vor, denn die Einsatzbereitschaft fängt im Kopf an!“
Im Anschluss wurde nach 35-jähriger Dienstzeit Oberstabsfeldwebel Georg Weinberger in seinen Ruhestand verabschiedet. In der Rede anlässlich der Verabschiedung würdigte Oberstleutnant Dreher die Verdienste von Oberstabsfeldwebel Georg Weinberger. Er wurde als Wehrpflichtiger 1988, also noch vor dem Mauerfall, in der 4. Kompanie 112 eingezogen und verrichtete bis auf eine kurze Unterbrechung seinen Dienst immer in Regen. Unter anderem 20 Jahre eingesetzt als Personalfeldwebel und Kompaniefeldwebel im Bataillon war er dabei immer ein kompetenter Ansprechpartner für die tätigen Kommandeure und seine Kameradinnen und Kameraden. Hinzu kommen kumuliert über 550 Tage im Auslandseinsatz in Afghanistan und im Kosovo.
Ebenfalls verabschiedet wurde der derzeitige stellvertretende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Andreas Weißenborn, der nach vier Jahren Dienst das Bataillon in Richtung Dresden verlässt. Er wird dort in wenigen Tagen an der Offizierschule des Heeres im Taktikzentrum seine neue Tätigkeit aufnehmen. Oberstleutnant Weißenborn hatte vielfältige Aufgaben im Bataillon inne, neben dem Auftrag als Stellvertreter von nunmehr drei Kommandeuren war er außerdem Kasernenkommandant, Infrastrukturbeauftragter, Reservistenbeauftragter, Fuhrparkbeauftragter und Stabskoordinator. Oberstleutnant Weißenborn war immer mit Herz bei der Sache und ein pragmatischer Kämpfer für das Wohl des Bataillons.
Als Dank für ihre geleisteten Dienste wurden beide Verabschiedeten vom Kommandeur mit der Bataillonsehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Für das Bataillon gelte weiterhin als Schwerpunkt der Ausbildung, dass die nach wie vor hohe Einsatzbereitschaft gehalten und weiter verbessert wird. Dies wird sich in verschiedenen Ausbildungsvorhaben in den nächsten Monaten widerspiegeln, bei der noch intensiver ausgebildet und geübt wird. Als Musikstück gab es anschließend „Wind of Change“ von den Skorpions, gespielt vom Musikkorps der Bundeswehr anlässlich des Großen Zapfenstreichs für die scheidende Verteidigungsministerin Von der Leyen 2019. Dieses Lied wird in den letzten Tagen wieder vermehrt gespielt und ist derzeit in Weißrussland verboten.
Ehrenmedaille der Bundeswehr: Stabsunteroffizier Julian Zitzelsberger
Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze: Oberstabsgefreiter Bianca Bork, Oberstabsgefreiter Andre Völkel
Beförderungen zum Hauptmann: Hauptmann Dennis Carsten, Hauptmann Tobias Amse,
Hauptmann Andre Bertrams, Hauptmann Christian Waldmann
Ernennung zum Berufssoldaten: Hauptmann Dennis Carsten
Beförderung zum Leutnant: Leutnant Mathias Zieglmeier
Beförderung zum Oberfeldwebel: Oberfeldwebel Alexander Reiß, Oberfeldwebel Dominik Spengler
Beförderung zum Feldwebel: Feldwebel Maximilian Ederer
Quelle: Schwarzmeier, Bundeswehr; Fotos: Sageder, Bundeswehr