Regen. Am vergangenen Donnerstag war es soweit. Im Rahmen eines Quartalsappells konnte der Kommandeur der Regener Panzergrenadiere, Oberstleutnant Michael Torger, eine Auszeichnung und die Verabschiedung eines langjährigen und verdienten Kameraden vornehmen. Bei sonnigem, wunderbarem Herbstwetter begrüßte er die Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiter und weiteren Gäste des Panzergrenadierbataillons 112. Seit dem letzten Appell war das Bataillon wiederum vielfältig eingesetzt. Das derzeit wohl aktuellste Thema „Flüchtlingshilfe“ betrifft auch die Regener Grenadiere. Zuletzt waren Soldaten des Bataillons sowohl in der sogenannten Wartezone in Feldkirchen als auch an der deutsch – österreichischen Grenze bei den Erstregistrierungsstellen im Einsatz. Allen eingesetzten Soldaten gilt der Dank des Kommandeurs für ihre bislang gezeigten Leistungen sowie für ihr Engagement. Auch 2016 wird man weiterhin mit Abstellungen zur Flüchtlingshilfe rechnen müssen. Dies und die Umschulung auf den Schützenpanzer Puma wird den Großteil der Regener Soldaten dann binden. Nach dem Rückblick auf das sich bereits dem Ende neigenden aktuellem Kalenderjahr und den Ausblick auf 2016 konnte Oberstleutnant Torger wiederum verdiente Soldaten auszeichnen. So erhielt Oberleutnant Michael Thoß eine Förmliche Anerkennung aufgrund vorbildlicher Pflichterfüllung. Nach dieser Auszeichnung kam man nun zum Höhepunkt des Appells. Mit der Pensionierung von Oberstabsfeldwebel Josef Egner, des sogenannten „S3 Feldwebels“ verliert das Bataillons einen langjährigen Leistungsträger sowie „Denker und Lenker“. Oberstabsfeldwebel Egner war der zentrale Anlaufpunkt für die Steuerung und Zuarbeit der Verfahren im Grundbetrieb sowie im Einsatz eines Bataillons. Zu seinem Aufgabenbereich zählte ebenso der Ausbildungs- und Übungsbetrieb, als auch die Planungsarbeit unter Berücksichtigung aller Auflagen, gültigen Weisungen und Befehle. Oberstabsfeldwebel Egner hat dieses Aufgabengebiet beherrscht wie kein anderer! Er war insgesamt 14 Kommandeuren ein enger Berater, hat unzählige Stabsdienstsoldaten, junge Feldwebel und Offiziere im Stab angelernt und ausgebildet und war vielen S3 Feldwebeln der Nachbarbataillone ein fachlich versierter und kompetenter Ansprechpartner. Er war der Garant für die Kontinuität am Standort, wenn das Bataillon geschlossen im Einsatz war. „Um den Leistungen, Erfolgen und charakterlichen Zügen des scheidenden Oberstabsfeldwebel Egner vollends gerecht zu werden, müsste man noch viele Auszeichnungen vornehmen und lange Tenöre verlesen, dies würde aber den zeitlichen Rahmen zu stark beanspruchen“, so Oberstleutnant Torger lächelnd. Nach diesem feierlichen und förmlichen Akt endete dieser nicht alltägliche Bataillonsappell mit der Ausfahrt von Oberstabsfeldwebel Egner auf einem zum Gefechtsstand umgebauten LKW, bei dem das gesamte Bataillon beiwohnte. Aber auch wenn dieser Appell endete und ein langjähriger, verdienter Leistungsträger in den Ruhestand verabschiedet wurde, wird kein Stillstand im Bataillon eintreten. Derzeit befinden sich rund 250 Regener Grenadiere in der „stand by“ Phase, um bei Bedarf kurzfristig in den Kosovo zu verlegen.
Anhang: Langjähriger Denker und Lenker nimmt Abschied
Wie bereits berichtet, wurde mit Oberstabsfeldwebel Josef Egner ein langjähriger Angehöriger des Bataillons nach insgesamt 34 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er überschreitet mit Ablauf des 31.12.2015 seine besondere Altersgrenze. Seine lange Soldatenzeit durfte er komplett im Panzergrenadierbataillon 112 verbringen. Egner trat im April 1981 seinen Dienst bei der Fernmeldeausbildungskompanie 3 / II in Bruchsal an. Nach Absolvierung seiner Grundausbildung wurde er zu den Regener Grenadieren versetzt. Hier war er insgesamt sechs Jahre in der 3./112 eingesetzt, dort durchlief er die Ausbildung zum Fernmeldeunteroffizier und Panzergrenadierfeldwebel. Im Anschluss daran wurde er in den Bataillonsstab als S2 Feldwebel versetzt. Nach vier Jahren wurde Oberstabsfeldwebel Egner erstmals für zwei Jahre bis März 1994 als S3 Feldwebel eingesetzt. Diese Verwendung durchlief er nochmals von Oktober 1999 bis März 2002. Dazwischen war er als Zugführer und Kompanietruppführer wieder auf Kompanieebene eingesetzt, bevor er von April 2002 bis April 2005 Kompaniefeldwebel der 2./112 und 1./112 war. Nach dieser Zeit kehrte er in den Bataillonsstab als S3 Feldwebel zurück. Dieses Amt bekleidete er bis zuletzt. Den Respekt und die Achtung seiner Vorgesetzten hat er sich redlich verdient. Er war ein engagierter, couragierter und verantwortungsbewusster Soldat, der stets Verantwortung übernahm. In seiner Dienstzeit nahm er einem Auslandeinsatz teil.
Der Dank und die Glückwünsche seiner Kameraden für die Zeit nach dem „Soldatsein“ sind ihm gewiss.
Quelle: Wagner, Bundeswehr