Treueschwur bei eisigen Temperaturen

Gestern Abend legten auf dem Stadtplatz 127 Rekruten ihr Gelöbnis ab

(Donau Anzeiger) D e g g e n d o r f . Insgesamt 127 Rekruten der zehnten Panzerdivision legten gestern Abend auf dem Deggendorfer Stadtplatz ihr Gelöbnis ab. Hunderte Ehrengäste und Angehörige der Soldaten verfolgten das feierliche Zeremoniell trotz der Eiseskälte. Das Thermometer zeigte minus drei Grad an, als um 18 Uhr unter den Klängen des Luftwaffenmusikkorps I aus Neubieberg die Soldaten am Stadtplatz aufmarschierten. Mit der Meldung an den Kommandeur der Panzerbrigade 12, Brigadegeneral Markus Laubenthal, und dem Abschreiten der Front durch den General sowie den Regener Bataillonskommandeur Heiko Diehl und Oberbürgermeister Dr. Christian Moser begann die traditionsreiche militärische Zeremonie.

Für Recht und Freiheit

Im Mittelpunkt standen 127 Rekruten des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen, des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd und des Sanitätslehrregiments in Feldkirchen. Die grundwehrdienstleistenden Soldaten bekannten sich gemäß dem Soldatengesetz durch das folgende feierliche Gelöbnis zu ihren Pflichten: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Die Soldaten müssen damit rechnen, auch im Ausland eingesetzt zu werden. Einsatzschwerpunkte des Regener Bataillons lagen in den letzten Jahren zunächst im Kosovo, seit 2008 dann vor allem in Mazar-E-Sharif sowie Kunduz in Afghanistan. Der General sprach den jungen Soldatinnen und Soldaten Mut zu und betonte: „Soldat in der Bundeswehr zu sein, ist eine große Herausforderung und Verantwortung.“ Und weiter: „Mit Ihrem Gelöbnis werden Sie aufgenommen in die soldatische Gemeinschaft. Sie verpflichten sich zu Treue und Tapferkeit.“ Auch auf die Auslandseinsätze kam der hohe Offizier zu sprechen: „Deutschland engagiert sich, um Konflikte zu verhindern oder Krisen zu bewältigen, möglichst bevor ihre Auswirkungen auf Europa oder Deutschland übergreifen können.“ Und, zu den Soldaten gewandt: „Sie alle dienen der Sicherheit und den Interessen unseres Landes und damit auch dem Schutz der Menschen in Deutschland.“ Als besonderes Merkmal des Soldatseins bezeichnete der General die Tapferkeit: „Treu zu dienen ist eine Verpflichtung jedes Beamten. Tapfer zu verteidigen jedoch bedeutet, die persönliche Angst zurückzustellen. Es bedeutet, den Auftrag ohne Rücksicht auf die eigene körperliche Unversehrtheit, im schlimmsten Fall sogar unter Einsatz des Höchsten, des eigenen Lebens, zu erfüllen.“ Besonders freute sich der General auch über das große Interesse seitens der Bevölkerung. Gerade eine Armee im Einsatz, die fern der Heimat einen Beitrag für die Sicherheit Deutschlands leistet, sei auf Bürger angewiesen, die hinter den Soldaten stehen und ihnen Rückhalt und Anerkennung geben.

Brauchen keine Helden“

Oberbürgermeister Moser ging in seiner Rede auch auf das Einsatzspektrum der Bundeswehr ein: „Deutschland stellt sich seiner europäischen Verantwortung. Zu dieser Verantwortung gehört eben auch Glaubwürdigkeit. Denn es hilft nicht viel, einerseits Flüchtlingsströme aus Afrika nach Europa und auch nach Deutschland zu beklagen und sich andererseits zu verweigern, wenn wir von unseren Verbündeten um konkrete Hilfe gebeten werden.“ Der Wehrdienst sei Ausdruck der persönlichen Mitverantwortung des Bürgers für ein Leben in Frieden und Freiheit. Die Soldatinnen und Soldaten seien allesamt Staatsbürger in Uniform. Moser: „Wir brauchen keine Helden, sondern Leute die für unser Land, die Freiheit und die demokratische Grundordnung eintreten. Die zahlreichen Einsätze bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen zählen zur beeindruckenden Erfolgsbilanz der Bundeswehr. Auch hierbei können sich unsere Bürgerinnen und Bürger auf Ihre Hilfe verlassen.“ Nach dem langen Strammstehen in der Eiseskälte marschierten die Soldaten unter Marschmusikklängen zur Stadthalle: Dort ging es zum „gemütlichen“ Teil über, und bei Brotzeiten, Bier und vielen anregenden Gesprächen wurde bis in den späten Abend gefeiert.

Von Peter Kallus

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