(PNP) Regen. Mehrere hundert Soldaten starten Mitte des Jahres zu einem mehrmonatigen Einsatz in Afghanistan. Ihre Frauen und Kinder müssen dann ohne Mann und Papa zurecht kommen. Viele erhalten Unterstützung durch familiäres Umfeld vor Ort und auch durch die Familienbetreuungsstelle des Panzergrenadierbataillons 112. Das Bataillon hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit dem Kreisjugendamt bis zum Einsatzbeginn ein passgenaues Kinderbetreuungssystem zu entwickeln.
Schwerpunkte sind allgemeine Kinderbetreuung, Ferien- und Notfallbetreuung. Bereits seit Herbst 2012 arbeiten Carola Vornehm, Stephan Schwarzmeier und Tobias Pfeffer von der Familienbetreuungsstelle und Dr. Tanja Grotz von der Fachberatung für Kindertagesbetreuung des Landkreises zusammen. Das Vorhaben hat den Arbeitstitel „Vorübergehend alleinerziehend und doch nicht allein“. Eine schriftliche Elternbefragung ergab, dass es unterschiedlichen Bedarf in allen Bereichen und für alle Altersgruppen gibt. Die meisten Eltern haben ihre Kinder in Krippengruppe, Kindergarten oder Hort gut untergebracht. Manche wünschen sich allerdings während der Abwesenheit des Vaters zusätzlich eine Tagesmutter oder die Betreuungsmöglichkeit in einer Kindergroßtagespflegestelle, die durch zeitliche Flexibilität punktet. Und so ist die Nachfrage nach der „Ferienbetreuung“ vor allem für August 2013 groß.
Jugendamtsleiter Martin Hackl will das Vorhaben mit seinem Team unterstützen. Bataillonskommandeur Heiko Diehl liegt die Angelegenheit sehr am Herzen. Die Belastungen für die Familien seien in dieser Zeit sehr groß ? selbst wenn momentan der Einsatz noch gut verdrängt werden könne. Wenngleich mit einem exakt zugeschnittenen Kinderbetreuungssystem nicht alle Sorgen und Probleme gelöst werden könnten, so sei es doch von zentraler Bedeutung.
Um sich selbst einen Eindruck von der Qualität der Kindertagesbetreuung zu verschaffen, besuchte Diehl mit der Familienbetreuungsstelle die Kindergroßtagespflegestelle (GTP) am Landratsamt. Vormittags werden in der GTP „KIT“ vorwiegend unter Dreijährige betreut, nachmittags kommen ältere Kinder hinzu. Landrat Michael Adam betonte, dass die „KIT“ allen offen stehe. Er lobte das Vorhaben der Bundeswehr, ein Kinderbetreuungssystem für die Familien aufzubauen. Und Diehl meinte: „Ein klasse Team wie die Regener Grenadiere und unsere Familien wird mit der Unterstützung durch den Landkreis nahezu perfekt.“ Weitere Infos finden interessierte Eltern unter: www.kinderbetreuung-regen.de..
Sie arbeiten in Sachen Kinderbetreuung zusammen: (von rechts) Tagesmutter Nadine Riedl, Stephan Schwarzmeier und Carola Vornehm (Familienbetreuung), Landrat Michael Adam, Bataillonskommandeur Heiko Diehl, Fachberaterin Dr. Tanja Grotz, GTP-Leiterin Alexandra Reif, Doris Hofmann (Kreisjugendamt) und Jugendamtsleiter Martin Hackl mit einigen Kindern der KIT Regen. ???F.: Langer/Landratsamt