München / Regen: Seit Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 genießt die Nachwuchswerbung der Bundeswehr immer größere Wertschätzung. Sie hat die Aufmerksamkeit vieler ziviler und staatlicher Einrichtungen auf sich gelenkt. Die Regener Bayerwald Grenadiere haben seitdem neue, innovative Wege in der Zusammenarbeit mit den Nachwuchswerbeorganisationen beschritten. Edelweiß Camps, die „Tage der Schulen“ und diverse Unterstützungsleistungen für Truppenbesuche stehen seither im Pflichtenheft des PzGrenBtl 112. Um auch in Zukunft den Herausforderungen der Komplexität des Arbeitsmarktes und der demographischen Entwicklung pro aktiv zu begegnen, ist ein reger Informationsaustausch zwischen Truppe und den für die Einberufung verantwortlichen Karrierebüros und Karrierecentren unverzichtbar. Aus diesem Grund haben vergangene Woche 18 Karriereberater aus dem Verantwortungsbereich des Karrierecenters München, zu dem auch das für Niederbayern zuständige Karrierebüro Deggendorf zählt, das PzGrenBtl 112 und den Standort Regen besucht. Hier konnten sie sich von den Anforderungen an moderne Infanterie- und Panzerkräfte bildhaft überzeugen. Das absolute Highlight war die Vorführung der Übung „Panzergrenadiere im Angriff“. Hier konnten sie sich das Leistungsbild der Regener Grenadiere vor Augen führen. Dies ist für die Beratung junger Interessenten unerlässlich, um bedarfs-, anforderungs-, leistungsgerechte und zielorientierte Einplanungen zu gewährleisten. Allerdings muss die Truppe auch Verständnis für die Planungen und den Arbeitsablauf eines Karrierecenters haben. Viele aktive Soldaten haben noch immer ihr Bild von der Einberufung und Musterung durch die damaligen Kreiswehrersatzämter vor Augen. „Wir dürfen uns den Neuerungen nicht verwehren, wir müssen sie verstehen, mit ihnen umgehen und bestmöglich nutzen, so Bataillonskommandeur Oberstleutnant Michael Torger. Aus diesem Grund haben er, sein Stellvertreter, die Kompaniechefs, Kompaniefeldwebel und Personalfeldwebel des Verbandes im Gegenzug das Karrierecenter in München besucht, um sich vor Ort die aktuellsten Eindrücke zu verschaffen. Ebenso war es der Regener Abordnung wichtig, dass die Einberufungsdienststelle den individuellen Bedarf des Panzergrenadierbataillons 112 kennt. Das Anforderungsprofil eines Panzergrenadiers unterscheidet sich nachhaltig von dem eines Stabsdienstsoldaten. Nach Begrüßung durch den Dienststellenleiter, Herrn Oberst Wilhelm Neißendorfer, wurde die Gliederung eines Karrierecenters, dessen Aufgaben und Aufbau detailliert erläutert. Anschließend konnten sich die Soldaten vor Ort den Ablauf einer Bewerbung, angefangen vom Bewerbungsschreiben, über die ärztliche Annahmeuntersuchung bis hin zur Einplanung bildhaft vor Augen führen. Besonderes Interesse weckten natürlich die sport- und computerunterstützten Tests sowie das „Eignungsdiagnostische Interview“. Hier wird gezielt durch die Psychologen auf die kognitiven Fähigkeiten der Bewerber eingegangen. Mit diesem neuen Eindrücken und Wissen, das beide Seiten aus den jeweils äußerst informativen Besuchen gewinnen konnten, profitieren nicht nur die Regener Soldaten und die Karriereberater. Insbesondere auch alle Interessenten, da sie stets praxis-, realitätsnahe und ehrliche Informationen über den Arbeitgeber Bundeswehr erhalten.
Bericht: Wagner Florian