Die High-Tech-Kämpfer der Zukunft.
Mit dem neuen Schützenpanzer Puma kommt auch der Infanterist der Zukunft ins Regener Panzergrenadierbataillon.
REGEN.
So mancher der alten Kämpfer“, der vor Jahrzehnten in der Bundeswehr Dienst getan hat, schaute etwas skeptisch, als die Männer in Flecktarn in den Mannschaftsspeisesaal der Bayerwald-Kasernen marschierten. Und die Skepsis wuchs noch ein wenig, als Kommandeur Oberstleutnant Michael Torger den Gästen des Neujahrsempfangs von Bataillon, Landkreis und Stadt Regen erklärte, was der Infanterist der Zukunft da so alles mit sich herumtragen wird: Schutzweste und Trinksystem mit einem Zwei-Liter-Wassersack, Schutzbrille, ein Funkgerät und einen Schnittstellenrechner, der Gruppenführer ist mit dem Gruppenfunkgerät für Sprach- und Datenfunk unterwegs, jeder Panzergrenadier trägt ein In-Ear- Headset, ein GPS-System sagt ihm,woer ist, die Karte ist auf einem „EADS-NaviPad (PDA) mit digitaler Kartensoftware und Digitalkompass“. Dann gibt es unter anderem noch Laserentfernungsmesser, Nachtsicht und Wärmebildgerät, eine Restlichtverstärkerbrille. Der Gefechtshelm sollte besser nicht achtlos in die Ecke gepfeffert werden, denn er trägt eine elektronische Anzeige, über die dem Soldaten Infos eingespielt werden können, und einen digitalen elektronischen Kompass. Kein Wunder, dass die Soldaten aus Oberviechtach, die diese neue Ausrüstung präsentierten, dicht umlagert waren. So an die 20 bis 30 Kilogramm wiegt es, was sie mit sich herumtragen, je nach Bewaffnung. Ohne die persönliche Ausrüstung. Für die gibt es einen Rucksack, der noch auf das Rechnergehäuse auf dem Rücken geschnallt werden kann. Für die Regener Panzergrenadiere ist diese Zukunft nicht mehr weit entfernt, wie Kommandeur Torger erläuterte. In den kommenden Monaten werden sie damit ausgestattet. Parallel zur Schulung auf dem neuen Gefährt, dem Schützenpanzer Puma, von dem Anfang des kommenden Jahres 44 Stück in der Regener Kaserne stehen sollen. Die Umstellung auf das neue System werde den Schwerpunkt des neuen Jahres bilden, wie der Kommandeur erläuterte. Außerdem gibt es einen Grund zu feiern, das Bataillon wird 60. Am 1.Juli 1956 ist es als Grenadierbataillon 4 aufgestellt worden, seit 1. April 1959 heißt es Panzergrenadierbataillon 112. Am 9. Juli 2016 will sich das Bataillon bei einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung präsentieren. „Das Bataillon steht vor einer neuen Ära“, meinte Torger in Hinblick auf die Umstellung vom Schützenpanzer Marder, der seit über 40 Jahren im Einsatz ist, auf den Puma. In die Ausstattung werden viele Millionen Euro investiert, genauso in den Standort. Für 2016 sind Investitionen von rund acht Millionen Euro in die Infrastruktur der Regener Kaserne geplant, wie Torger erwähnte. „Bundeswehr, Landkreis und Stadt sind ein Herz und eine Seele“, sagte Bürgermeisterin Ilse Oswald, die gegenwärtig auch zu Landrat Michael Adam ein sehr entspanntes Verhältnis pflegt. Der bekam von ihr auch ein Sonderlob für die Art, wie er das Flüchtlingsthema bearbeitet. Ein Thema, das auch in diesem Jahr noch aktuell sein wird, wie auch Landrat Adam sagte. Der vorher noch ein Lob für MdB Alois Rainer anbrachte, der intensive Kontakte in die Ministerien pflegt und es schafft, dass Adam und sein Stellvertreter Willi Killinger ganz schnell an Termine mit wichtigen Entscheidern in Berlin kam. Zum Thema „Flüchtlinge“ wandte er sich an die Gäste des Neujahrsempfangs, „an die gesellschaftlichen Leistungsträger“, wie er sagte. „Ich bitte Sie darum, zu einer guten Gesprächskultur beizutragen“, sagte Adam, und dass es keine einfachen Lösungen für diese Aufgaben gebe. Er fürchtet, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt, machte das unter anderem an den negativen Erfahrungen fest, die er bei der Wohnungssuche für Flüchtlinge machte.
Führungswechsel am 13.04.2016
– dann der Wechsel. Das ist mittlerweile der normale Rhythmus bei der Bundeswehr. Am 13. April 2016 wird das Regener Panzergrenadierbataillon 112 einen neuen Chef bekommen, wie der amtierende Kommandeur Oberstleutnant Michael Torger beim Neujahrsempfang sagte. Oberstleutnant Jan-Mirko Schmidt wird sein Nachfolger. Torger zieht weiter an das Gefechtsübungszentrum des Heeres in Magdeburg und wird dort Chef der Ausbildung. Das Gefechtsübungszentrum durchlaufen unter anderem alle Einheiten, die in einen Einsatz gehen. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Torger in seiner neuen Funktion auch einmal in Kontakt mit seinem alten Bataillon kommen wird. „Auch wenn es nicht ganz leicht ist, Regen zu verlassen, freue ich mich auf die neue Aufgabe, in der ich nah an der Praxis bin und auch die vielen Einsatzerfahrungen der vergangenen Jahre weitergeben kann, so Torger.
Quelle: www.pnp.de, luk