Der privatwirtschaftliche Versorger der Bundeswehr steht zum Standort
Regen. Das Aufatmen bei stellvertretendem Landrat Willi Killinger und bei Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald war gut hörbar, als Hans Wilhelm Kellner das entscheidende Wort sprach: „Wir haben beschlossen, hier zu bleiben.“ Wir, das ist die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft, das privatwirtschaftliche Unternehmen, das die Bundeswehr ausstattet und die ehemaligen Kleiderkammern der Standortverwaltungen betreibt. Hier bleiben, das bedeutet in dem Fall, dass die Kleiderkammer oder Service-Station, wie es jetzt heißt weiter am Standort Regen bleiben wird. „Wir haben das dem Ministerium so vorgeschlagen, in der Regel wird diesen Vorschlägen gefolgt“, wie Kellner, er ist Regionalleiter bei der LH Bundeswehr und für Süddeutschland zuständig, auch sagte. Willi Killinger notierte eifrig mit, und er wird sich demnächst per Brief auf politischem Weg an die Verantwortlichen wenden, um nochmals zu betonen, wie wichtig der Erhalt der Einrichtung in Regen ist. Gegenwärtig ist ein gutes Dutzend Mitarbeiter hier beschäftigt. Kellner referierte vor den Führungskräften des Bataillons und vor Mitarbeitern der ehemaligen Standortverwaltung über die Aufgaben und die Geschichte der LH Bundeswehr, an der das Bundesverteidigungsministerium einen Anteil von 25,1 Prozent hält. Privatisieren, um Geld zu sparen, dieses Ziel stand dahinter, als die Politik die Ausstattung der Bundeswehr an einen externen Dienstleister vergab. Die Unternehmen Lion Apparel und Hellmann Logistik taten sich zusammen, erledigen die Ausstattung, deren Reinigung und die Logistik. Laut Kellner eine Erfolgsgeschichte. Das Geschäft mit der Bundeswehr erlebte zwar mit der Aussetzung der Wehrpflicht einen krassen Einschnitt, die Soldaten werden weniger, das bedeutet auf diesem Gebiet auch weniger Umsatz. Dafür konnte das Unternehmen LH BW über das Tochterunternehmen LHD viele neue Kunden gewinnen: Polizei, Feuerwehren, Fluggesellschaften… Und stolz verkündet das Unternehmen zum zehnjährigen Bestehen: „Die in der Vertragslaufzeit vom Auftraggeber durchgeführten Wirtschaftlichkeitsprüfungen haben ergeben, dass die Einsparungserwartungen um rund 150 Millionen Euro übertroffen wurden.“ Für Oberstleutnant Heiko Diehl, Kommandeur des Regener Bataillons, hat die Dienstkleidung auch „einenWohlfühl- und Attraktivitätsfaktor“, und da wünscht er sich durchaus noch optische Verbesserungen. Und er kann sich auch vorstellen, dass die Servicestelle noch näher an oder in die Kaserne rückt und vielleicht sogar noch einen öffentlich zugänglichen Shop erhält.