„Der Baulärm ist Musik in meinen Ohren“, lässt OTL Dreher, Kdr der Bayerwaldgrenadiere im Gespräch verlauten.
Unschön klangen gewisse Passagen aus dem diesjährigen Bericht der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl. Beim Thema Infrastruktur etwa hieß es: „Viele Kasernen in Deutschland sind in einem erbärmlichen Zustand.“ An anderer Stelle stellte Högl aber ebenfalls fest, dass es auch „positive Meldungen über bereits erfolgte Sanierungen“ gebe. Erfreulicherweise ist die Bayerwaldkaserne auch hier erneut auf der Seite dieser „positiven Meldungen“.
„Der Baulärm ist Musik in meinen Ohren“, hatte der Kommandeur der Bayerwaldgrenadiere, Oberstleutnant Falko Dreher, zum Neujahresempfang am 26. Januar gesagt. Es stimmt: Leistet man Dienst beim Panzergrenadierbataillon 112 in Regen, dann kann man sich zahlreichen Baustellen und dem dazugehörigen Baugeräuschen kaum entziehen. Vieles befindet sich momentan noch im Bau. Auf der Zeitachse wird die Bayerwaldkaserne aber zu den modernsten Standorten der Bundeswehr gehören.
Am 24. Juni 2020 war bereits ein Artikel im Bayerwaldboten erschienen, in dem von einem „Bau-Boom“ in der Kaserne die Rede war – Neubauten und Sanierungen in Höhe von 47 Millionen Euro waren genehmigt worden. Es wird also nicht erst seit gestern gebaut und saniert. Dieser Trend setzt sich fort: „Bis 2025 werden nun in der Bayerwaldkaserne rund 62,2 Millionen Euro investiert“, so der Infrastrukturfeldwebel der Kaserne, Stabsfeldwebel Markus K.
Die Investitionen werden dringend benötigt. „Unsere Schleppdächer für die Panzer wurden noch für den HS30 gebaut – das ist der Vorgänger vom Schützenpanzer Marder“, erklärt der stellvertretende Kommandeur, Oberstleutnant Steve Lisch, die Lage. Moderne Fahrzeuge wie der Schützenpanzer Puma haben ganz andere Ansprüche, vom Stromanschluss bis hin zum Witterungsschutz. Deswegen wird es neben dem Neubau einer zentralen Waffenkammer und Ausbildungsräumen mit Simulatoren auch beheizte Hallen geben.
Doch auch „neben der rein dienstbezogenen Infrastruktur“, wie es im Bericht der Wehrbeauftragten heißt, wird investiert. Soldaten pendeln im deutschen Vergleich am meisten – viele verbringen fünf Tage ihrer Woche weg vom eigenen Wohnort. „Der Großteil der Bayerwaldgrenadiere ist auf Sechs-Mann-Stuben untergebracht, mit einem Gemeinschaftsbad auf dem Flur“, so Lisch. „Mit den neuen Gebäuden wird es Einzelstuben geben, zwei Stuben teilen sich dann jeweils ein Bad.“ Dadurch soll auch die Lebens- und Dienstqualität unter der Woche gesteigert werden. Zudem ist eine neue Sporthalle geplant, in der auch ein großer Kraft- und Fitnessraum integriert sein wird. Neben vielen anderen Punkten stellte die Wehrbeauftragte fest: „Einsatzbereitschaft bedeutet eine zeitgemäße Infrastruktur.“ Die Bayerwaldgrenadiere werden auch hier vorne mit dabei sein.
Quelle: PresseOffz, Bundeswehr
Fotos: Sageder, Bundeswehr